Bericht zur Fachtagung: Wie verändert Künstliche Intelligenz (KI) den Unterricht?

Am 25. und 26.11.24 fand eine landesweite Fachtagung unter dem Titel „Wie verändert Künstliche Intelligenz (KI) den Unterricht?“ statt, die einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der zeitgemäßen Lern-, Lehr- und Prüfungskultur leistete. Rund 100 Fachleitungen aus berufsbildenden Studienseminaren kamen zusammen, um sich über ihre Erfahrungen auszutauschen und sich über neueste Entwicklungen im Bereich KI und Bildung zu informieren.

Fokus der Tagung
Die Begrüßung fand durch Frau Leonard (MK) statt, die die Organisation der Multiplikatoren würdigte und sich beim Studienseminar für die Ausrichtung bedankte. Die Tagung wurde durch einen inspirierenden Impulsvortrag von Dr. Patrick Geiser eröffnet, in dem die Potenziale und Grenzen von KI in Bildungskontexten aufgezeigt wurden. Ein weiterer Höhepunkt war am zweiten Tag die Keynote von Frau Melanie Dahm (Fachberaterin für schulische Innovationsprozesse BBS von der RLSB), die sehr verständlich den weniger medien-affinen Kolleginnen und Kollegen den Nutzen und auch das Dilemma der KI-Technologie näher brachte.
Im Mittelpunkt der Tagung stand die Frage, wie KI den Unterricht in einer zunehmend digitalisierten Welt prägen kann. Dabei wurden drei zentrale Themenblöcke behandelt:
1. Lernen mit KI: Wie können KI-Tools Lernende unterstützen, individualisierte Lernwege zu gehen?
2. Lehren mit KI: Welche Chancen und Herausforderungen bietet KI für Lehrkräfte in der Unterrichtsplanung und -gestaltung?
3. Prüfen mit KI: Wie lassen sich Prüfungsformate weiterentwickeln, um Kompetenzen im Umgang mit KI zu fördern und fair zu bewerten?


Austausch und Praxisbeispiele

Ein zentrales Anliegen der Tagung war der Austausch über praktische Erfahrungen. In verschiedenen Workshops und Diskussionsforen präsentierten Fachleitungen aus den Studienseminaren konkrete Beispiele, wie KI-gestützte Werkzeuge, wie etwa Sprachmodelle oder adaptive Lernplattformen, in der beruflichen Bildung eingesetzt werden können. Besonders im Fokus standen dabei Tools wie:
• Chatbots zur Beantwortung individueller Schülerfragen,
• KI-gestützte Analysen zur Lernfortschrittsdiagnose und
• automatisierte Korrekturhilfen, die Lehrkräfte entlasten.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten auch die ethischen und didaktischen Herausforderungen, etwa den Umgang mit KI-generierten Texten und die Sicherstellung eines kritischen Umgangs mit KI-Informationen.

Referent Dr. Patrick Geiser

Zum Ausklang des Tages haben die Teilnehmenden zusammen gegrillt und anschließend den Osnabrücker Weihnachtsmarkt besucht.

Ergebnisse und Perspektiven

Die Tagung machte deutlich, dass KI nicht nur technologische, sondern auch kulturelle Veränderungen im Bildungswesen erfordert. Es geht darum, Lernende zu befähigen, KI als Werkzeug sinnvoll und reflektiert zu nutzen. Gleichzeitig wurde der Bedarf an Fortbildungen und Ressourcen für Lehrkräfte betont, um die Integration von KI nachhaltig zu gestalten.

Ein Fazit der Tagung war, dass KI die Rolle der Lehrkraft nicht ersetzen kann, sie jedoch unterstützen und neue Möglichkeiten für personalisierte und innovative Bildung eröffnen kann. Die Teilnehmenden verabschiedeten ein gemeinsames Ziel: Die Förderung einer Unterrichtskultur, die technologische Innovation mit pädagogischer Verantwortung verbindet.

Ausblick

Die Ergebnisse der Fachtagung sollen in zukünftige Fortbildungsangebote einfließen und weiterführende Diskussionen anstoßen. Es ist geplant, den Austausch in Form von Netzwerktreffen und Arbeitsgruppen fortzusetzen, um die Entwicklung einer zeitgemäßen Lehr- und Lernkultur aktiv voranzutreiben.

Diese Fachtagung hat gezeigt, dass der Einsatz von KI im Bildungsbereich weit mehr ist als ein technologischer Trend – er ist ein Wegbereiter für die Schule der Zukunft.
Ein großer Dank geht an alle, die unser Studienseminar durch ihre Mithilfe unterstützt haben. Insbesondere danken wir den sieben Multiplikatoren durch Gestaltung des Ablaufs und der Workshops sowie den Kolleginnen und Kollegen des Studienseminars.